Betreutes Wohnen


Selbstbestimmt Wohnen – den Alltag bewältigen
Selbstbestimmt Wohnen – den Alltag bewältigen

ABW_2014_08

Behinderte Erwachsene wollen sich von ihrer Familie lösen und selbstständig in einer eigenen Wohnung leben, wünschen sich am öffentlichen Leben teilzuhaben, wollen sich beruflich orientieren und ins Arbeitsleben integrieren.

Das Ambulant Betreute Wohnen bietet Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Mehrfachbehinderungen oder körperlichen Behinderungen, die in einer eigenen Wohnung oder in Wohn­gemeinschaften leben möchten, Hilfen zur Verselbständigung und zur Organisation des Alltags an.


Individuelle Hilfeangebote
Individuelle Hilfeangebote

Die Unterstützungsmaßnahmen orientieren sich an dem individuellen Hilfebedarf und den Bedürfnissen der betroffenen Personen. Die angebotenen Hilfen haben eine möglichst selbstständige Lebensführung und die Förderung der Autonomie der Hilfesuchenden zum Ziel und werden unabhängig von stationären Einrichtungen erbracht.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten Unterstützung, Anleitung und Beratung u.a.:

  • bei der Wohnungssuche und deren Einrichtung
  • bei der Bewältigung des Alltags und der Lebensgestaltung
  • beim Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte
  • bei der Organisation des Zusammenlebens
    (z.B. in einer Wohngemeinschaft)
  • zur Freizeitgestaltung
  • zur selbstständigen Haushaltsführung und Finanzplanung
  • bei der beruflichen Eingliederung und im Arbeitsalltag
  • im Umgang mit Behörden
  • in persönlichen Krisen und Konfliktsituationen
  • bei der Vermittlung ergänzender Hilfen

Besonderheiten und Rahmenbedingungen
Besonderheiten und Rahmenbedingungen

Unterstützung und Begleitung wird auch bereits im Vorfeld eines angestrebten selbstständigen Wohnens, z.B. im Elternhaus, angeboten, um eine Orientierung und Ablösung zu ermöglichen.

Der Umfang der Hilfen richtet sich nach den individuellen Erfordernissen und Lebensumständen. Das Hilfsangebot wird gemeinsam entwickelt.

Gruppen-, Bildungs- und Freizeitangebote ergänzen die individuelle Einzelfallhilfe.

Die Unterstützung erfolgt überwiegend in regelmäßigen und verabredeten Besuchen durch eine Bezugsperson im Wohnraum unserer Kundinnen und Kunden.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sozialpädagogische Fachkräfte.

Im Bedarfsfall lassen sich die Hilfen des Betreuten Wohnens
mit anderen Leistungsangeboten des Vereins KOMM e.V. kombinieren (z.B. Persönliche Assistenz, im Falle von Pflegeabhängigkeit).

Die Leistungen des Ambulant Betreuten Wohnens werden von pädagogischen Fachkräften erbracht und in der Regel vom Landeswohlfahrtverband Hessen oder vom Sozialamt der Stadt Frankfurt finanziert. Die beschriebenen Leistungen können auch im Rahmen des Persönlichen Budgets über die Kostenträger finanziert werden.


Bildungs- und Freizeitangebote


Angebot
Angebot

Die Freizeit- und Gruppenaktivitäten und Bildungsangebote ergänzen die individuellen Unterstützungsmaßnahmen.

Sie geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, tragfähige Beziehungen aufzubauen, die Persön­lichkeit zu stärken und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Unser Anliegen ist es, soziale Lernprozesse zu initiieren sowie sozialer Ausgrenzung entgegenzuwirken.

Vorzugsweise werden allgemeine Einrichtungen der Gemein­schaft (öffentliche und kulturelle Einrichtungen, ÖPNV) für Freizeit­aktivitäten genutzt.

Grundsätzlich stehen die im Folgenden beschriebenen Angebote offen für behinderte und nichtbehinderte Menschen – unab­hängig von der Inanspruchnahme anderer Leistungsangebote.


Freizeitgruppe
Freizeitgruppe

14-täglich Freitag Nachmittag, treffen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Café der Stadtbücherei in der Hasengasse, um von hier aus geplante Aktivitäten und Unternehmungen 

zu starten. Es gibt Besichtigungen, Besuche und Ausflüge in die nähere Umgebung, sportliche Aktivitäten oder es wird einfach gemeinsam gefeiert.

Über das Programm bzw. die Unternehmungen wird gemeinsam entschieden.


Wohntreff für junge Erwachsene
Wohntreff für junge Erwachsene

ABW_Wohntreff

Eine Gruppe junger Erwachsener mit Behinderung bereitet sich
bei regelmäßigen „Wohntreffen" auf ein selbstbestimmtes Leben außerhalb des Elternhauses vor. Thematisiert wird, wie jede/r Einzelne gerne Wohnen möchte, ob lieber in einer Wohngemein­schaft, einer Hausgemeinschaft oder alleine. Die meisten Teilnehmer/innen sind integrativ aufgewachsen (Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz). Sie haben – trotz ihrer Hilfe und Unter­stützungsbedürfnisse – ein großes Interesse an einem Leben in größtmöglicher Normalität.

Die Interessenten lernen zu entscheiden, wie sie wohnen wollen; z.B. sind in einer Wohn- oder Hausgemeinschaft alle Mieter/innen gleichberechtigt und teilen sich die anfallenden Aufgaben nach ihren Fähigkeiten. Professionelle Begleiter und Angehörige haben beratende und unterstützende Funktion.

Der Wohntreff findet 14-täglich Freitags statt, neben dem Thema „Wohnen" gibt es aber auch viele Freizeitaktivitäten.

Der Wohntreff ist unter dem Namen »Initiative Selbstbestimmtes Wohnen« Mitglied im Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen.


Stammtisch Wohnperspektiven
Stammtisch Wohnperspektiven

Der Stammtisch Wohnperspektiven bietet die Möglichkeit Gleich­gesinnte kennenzulernen um z.B. eine Wohngemeinschaft zu gründen, sich Beratung und Unterstützung zu holen hinsichtlich einer selbstständigen Wohnperspektive, wenn man z.B. (noch)
im Elternhaus lebt.

Der Stammtisch lädt aber auch ein zum ungezwungenen Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Essen. Die Treffen finden in wechselnden, barrierefrei zugänglichen Restaurants statt.


Malwerkstatt
Malwerkstatt

Fachbereiche 1.4

Das Kunstprojekt von KOMM e.V. existiert seit Oktober 2007. Seitdem treffen sich die Maler/innen an einem Samstag im Monat zum gemeinsamen Gestalten in einem Werkraum des Nachbarschaftszentrums Ostend in Frankfurt.

Die Teilnehmenden können dabei ihre Bilder frei gestalten und zwischen verschiedenen Techniken wählen. Auch die gemein­same Betrachtung und Besprechung der entstandenen Werke ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts.

Die Maler/innen werden von einer Kunstassistentin und Sozial­pädagogin und weiteren Mitarbeitern des Betreuten Wohnens  bei ihrer Arbeit begleitet und bei Bedarf angeleitet.

Seit 2008 nehmen die Maler und Malerinnen von KOMM e.V. regelmäßig an den jährlichen BehindART-Ausstellungen und dem alle zwei Jahre stattfindenden Werkatelier teil.

Das Kunstprojekt wird geleitet von der Kunstassistentin und Sozialpädagogin Beate Schmitt.


Theater AG
Theater AG

Die Theater AG von KOMM e.V. ist eine Theatergruppe, die sich aus erwachsenen Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen zusammensetzt, die von den Fachbereichen Betreutes Wohnen und Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien, unterstützt werden. In Improvisationen werden Stücke erarbeitet, die dann zur Aufführung gebracht werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Stücke von den Teilnehmer/innen der Gruppe stammen und jeder seine Rolle selbst erschafft.

Die Gruppe trifft sich 14-tägig Freitag Nachmittag für 1,5 – 2 Stunden. Die Gruppengröße liegt bei 5 – 10 Teilnehmern. Seit 2005 wird jährlich ein Stück erarbeitet, das dann mehrfach aufgeführt wird. Die Aufführungen finden auf Festen von KOMM Ambulante Dienste, sowie in kleinerem Rahmen vor Freunden
und Angehörigen statt.

Spielleiter ist Eckard Gröninger, Sozialpädagoge und Theaterpädagoge.


Kooperationsprojekt „Seniorentreff“
Kooperationsprojekt „Seniorentreff“

Finanziert von der Stadt Frankfurt am Main bieten Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter von KOMM e.V., den Ambulanten Diensten der Praunheimer Werkstätten gGmbH, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Caritas-Verband Frankfurt und der Lebenshilfe Frankfurt e.V., in trägerübergreifender Zusammenarbeit Frankfurt, DRK Frankfurt, Unternehmungen und Treffmöglich­keiten für Seniorinnen und Senioren mit Behinderung an.

Die Kooperationspartner möchten damit die soziale Kompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten, ihre Teilhabe
am Leben in der Gemeinschaft unterstützen und Mobilitätsein­schränkungen entgegenwirken.

Wir wollen den Prozess des Älterwerdens begleiten und damit verbundene Probleme besprechen und auf das Leben als Rentnerin und Rentner vorbereiten.

Angebote:

  •  „Frankfurt erleben“
    Unter diesem Motto gibt es regelmäßig Ausflüge, Besuche öffentlicher Einrichtungen, Veranstaltungen, Sehens­würdigkeiten und Museen.
  •  „Erzählfrühstück“
    Jede Woche lädt das Erzählfrühstück ein: zum Plaudern, Erarbeiten gemeinsam ausgewählter Themen, Bekannte treffen und natürlich zum gemeinsamen Frühstücken.
  • „Erzähl-Café“
    Das „Erzähl-Café“ lädt zweimal im Monat zu geselligem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ein.

Ansprechpartnerin: Jutta Hagner


Wohnprojekte


Wohnen im Übergang
Wohnen im Übergang

Menschen mit Behinderung fällt es nicht immer leicht, sich zu verselbständigen, sich vom Elternhaus abzulösen, geeignete Wohnpartner zu finden. Manchmal fehlt es auch an der Vor­stellung, was ein selbstständiges Leben bedeutet oder was alles auf einen zukommt.

Betroffene Eltern möchten ihr „Kind“ gut versorgt und beschützt sehen oder sind sich vielleicht nicht immer über dessen alltags­praktische Fähigkeiten – d.h. im ganz normalen Leben zurecht­zukommen – im Klaren.

Das Konzept „Wohnen im Übergang“ ist eine Ergänzung zu unseren ambulanten Hilfsangeboten, soll praktische Erfahrung möglich machen, wenn der Schritt in die Verselbständigung zunächst zu groß erscheint.

Das Wohnprojekt bietet 5 jungen Menschen mit Lernschwierig­keiten den Start in ein möglichst selbstständiges und selbst­bestimmtes Wohnen in Frankfurt. Jedes Appartement ist mit einer Kochnische und einem barrierefreien Bad ausgestattet. Für gemein­same Treffen und größere Aktivitäten steht zusätzlich ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Die Appartements befinden sich in den Räumlichkeiten eines Pflegeheims.

Der Verein KOMM Ambulante Dienste e.V. unterstützt die Mieter und Mieterinnen individuell auf ihrem Weg in ein weitestgehend selbstständiges Leben. Neben Gesprächen und der Begleitung bei lebenspraktischen Tätigkeiten (von Einkaufen bis Wäsche waschen) werden die jungen Menschen u.a. auch bei Behörden­gängen und bei der Arbeitssuche unterstützt. Darüber hinaus wird viel Wert auf Gemeinschaft und den Erwerb sozialer Kompetenzen gelegt. Die Mieter/innen entscheiden selbst über zukünftige Mitbewohner/innen.


Kooperationsprojekt Wohngemeinschaft für Menschen
mit umfassendem Hilfebedarf
Kooperationsprojekt Wohngemeinschaft für Menschen
mit umfassendem Hilfebedarf

Für junge Erwachsene, insbesondere mit schweren Behin­derungen, gibt es in Frankfurt am Main wenige Möglichkeiten,
so zu leben wie Gleichaltrige ohne eine Behinderung, z.B. in
einem normalen Wohnhaus, alleine, zu zweit oder in einer Wohngemeinschaft. Häufig bleiben ihnen nur zwei Wahlmög­lichkeiten: Das Wohnen bei Angehörigen oder das Wohnen in einem Heim.

Der CeBeeF e.V. und KOMM Ambulante Dienste e.V. bieten
hier mit der „Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit Behinderung“ eine Alternative an.

Wir möchten junge Erwachsene mit umfassenden Hilfebedarf dabei unterstützen, ihr Leben nach eigenen Wünschen, Fähigkeiten und Interessen zu leben und sie entsprechend fördern, damit sie aktiv und selbstbestimmt diesen Weg mit gestalten können.

Vier junge Erwachsene haben in der Wohngemeinschaft die Möglichkeit, zusammen zu wohnen, aber individuell zu leben:
Jede „Mieterin“ und jeder „Mieter“ verfügt über ein großzügiges Zimmer, teilweise mit Balkon. Es gibt ein gemütliches Wohn­zimmer mit Essbereich und offener Küche. Die barrierefreie Wohnung liegt im Stadtzentrum und die gute Anbindung an öffent­liche Verkehrsmittel ermöglichen flexible Mobilität und kurze Wege.

Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir besser!“, haben sich der CeBeeF e.V. und KOMM Ambulante Dienste e.V. zusammen­getan, um mit einem breiten Angebot an Hilfen die Mieterinnen und Mieter jeweils nach ihrem eigenen Bedarf unterstützen zu können. Sichergestellt werden kann eine Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine persön­liche Unterstützung und Begleitung. Eltern und Angehörige haben die Möglichkeit, sich an der individuellen Ausgestaltung der Hilfen zu beteiligen.


Beratung für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige


Angebot
Angebot

Die Beratungsstelle bietet Unterstützung in Fragen, die in Zusammenhang mit dem Thema Behinderung stehen. Das Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Unterstützer, gesetzliche Betreuer/innen und andere Institutionen.

Die Beratung ist unabhängig von Behörden und Institutionen.
Die Inanspruchnahme des Beratungsangebotes ist kostenlos.


Individuelle Beratung
Individuelle Beratung

Soziale Beratung

  • Information (z.B. zu Fragen von Schule/Ausbildung, Arbeit, Wohnen)
  • organisatorische Hilfen (z.B. Schriftverkehr, Behörden/Ämter, Ärzte)
  • sozialrechtliche Informationen
  • Integrationsberatung (u.a. Schule, Kindergarten)
  • Vermittlung anderer Dienstleistungen und Hilfen
  • Beratung zur selbstständigen Pflege- und Hilfeorganisation
  • Beratung über Möglichkeiten des Einsatzes des trägerübergreifenden persönlichen Budgets
  • Informationen über Behinderungen und Folgeerscheinungen

 
Psychosoziale Beratung

  • Unterstützung in Krisen- und Konfliktsituationen
  • Bewältigung von Behinderung/Erkrankung
  • Fragen von Partnerschaft und Sexualität
  • Bewältigung von Alltagsproblemen
  • Unterstützung bei der Verselbstständigung


Beratung über berufliche Möglichkeiten

  • Beratung über berufsvorbereitende und berufsbildende Möglichkeiten
  • Beratung in beruflichen Fragen
  • Unterstützung bei der Suche nach einem adäquaten


Beratung und Information von Gruppen

  • allgemeine Beratung
  • Initiierung und Begleitung von Selbsthilfe- und Gesprächsgruppen
  • Gruppenangebote zu allgemeinen Lebensfragen
    (z.B. Entwicklung von Wohnperspektiven)

 
Besonderheiten und Rahmenbedingungen

Das Beratungsangebot richtet sich auch an Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Die Beratungsstelle verfügt über Erfahrung im Einsatz spezifischer Methoden (u.a. Elemente 
des people first-Konzeptes).

Die Beratungsstelle bietet Hilfesuchenden eine Unterstützung bei der Klärung des Hilfebedarfs an, dies schließt ggf. die Konzeption eines ambulanten Dienstleistungsangebotes (durch KOMM e.V. oder andere Anbieter) ein.

In der Regel finden die Beratungsgespräche in den Räumlich­keiten der Beratungsstelle statt, es besteht aber auch die Möglichkeit von Hausbesuchen.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sozialpädago­gische Fachkräfte.

Die Beratungsstelle arbeitet mit anderen im Rahmen der „Offenen Hilfen“ geförderten Frankfurter Organisationen zusammen und vermittelt im Bedarfsfall an spezifische Beratungsstellen weiter (z.B. Therapeuten, Suchtberatungs­stellen, Familienberatung, Rechtsberatung, etc.).